Im Jahre 1913 fand in Reichensachsen ein Turnfest statt, an dem einige junge Männer aus Wichmannshausen aktiv teilnahmen. Diese Sportler waren davon derart begeistert, dass sie beschlossen auch in Wichmannshausen einen Sportverein zu gründen. Dieser Gedanke wurde am 1. Juni 1913 in die Tat umgesetzt und der Fußballclub "Germania 1913" gegründet.

Schon nach recht kurzer Zeit zählte er Verein die ersten 26 Mitglieder. Jedoch standen diese Mitglieder am Anfang recht isoliert da und fanden nicht die notwendige Unterstützung. Insbesondere gelang es ihnen nicht, ein geeignetes Spielgelände zu finden. Dieses stellte Herr von Boyneburgk mit der ihm gehörenden Stierwiese zur Verfügung, dazu einen Holzbarren, so dass zweimal in der Woche in der Schule Turnunterricht abgehalten werden konnte. Die finanziellen Mittel waren eher begrenzt, so dass man gerade das kaufen konnte, was nötig war, um Sport zu treiben.

 

 

Hatte man im Jahre 1913 mit den bescheidenen finanziellen Mitteln nur Schlag- und Fußbälle sowie Fähnchen und Torstangen kaufen können, so erwarb man 1914 bereits die ersten 22 Trikots für die Fußballmannschaften.

img001klAm 05. April 1914 fand in Eschwege ein Fußballspiel gegen den Verein "Adler 07" statt.

 

Der Beginn des ersten Weltkrieges in jenem Jahr lähmte jedoch fortan die sportlichen Bemühungen, ganz zum Erliegen kam der Spielbetrieb allerdings nicht. Am Ende des Krieges 1918 zählte der Verein noch 20 Mitglieder. Ende 1919 war die Mitgliederzahl bereits auf 53 gestiegen, im Frühjahr dieses Jahres wurde Jacob Stederoth bei einer Generalversammlung zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Ende 1920 wurde eine Ehrentafel zu Ehren der im Krieg gefallenen Kameraden eingeweiht, die aus Spenden der Mitglieder finanziert worden war. Der Verein änderte nunmehr seinen Namen von "Germania" in "Eintracht".



1. Mannschaft des TSV Wichmannshausen im Frühjahr 1921


1921 erfolgte folgerichtig der Anschluss an den politisch engagierten "Arbeiter Turn- und Sportbund". Viele Mitglieder trugen diesen Beschluss nicht mit und gründeten den "Deutschen Turnverein in Wichmannshausen", dessen erster Vorsitzender Lehrer Engelbach wurde. Dieser spielte in der Hauptsache Handball, während die Eintracht dem Fußball treu war, daneben wurde in beiden Vereinen geturnt. Politisch war man unterschiedlicher Meinung, im Sport arbeitete man aber immer wieder zusammen.

Die Handball- und Fußballmannschaften beider Vereine waren weit über die Grenzen des Kreises hinaus bekannt, ebenbürtige Gegner fand man in den Städten Kassel, Göttingen, Hann.-Münden, Northeim usw. So musste man zum Teil fast 100 km weit fahren, um die Verbandsspiele auszutragen, was natürlich enorme finanzielle Opfer von den Beteiligten forderte.

Im Jahre 1924 stellte die Gemeinde dem Verein einen Sportplatz zur Verfügung, auf dem lange Jahre gespielt wurde. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahre 1933 brachte auch direkte Auswirkungen auf die Wichmannshäuser Sportvereine. Der Arbeiter Turn- und Sportverein Eintracht wurde aufgelöst, man schloss sich mit dem Deutschen Turn- und Sportverein Wichmannshausen zusammen. In diesem Verein bestand eine Fußball- und eine Handballabteilung, die beide mit mehreren Mannschaften spielten. Auch in Jugendmannschaften spielten die jüngsten Fußballer aus Wichmannshausen schon damals.

Hier ein Bild der Schülermannschaft von 1938/39

Nach Ausbruch des zweiten Weltkriegs wurde der Spielbetrieb solange wie möglich mit den verbliebenen jugendlichen Spielern aufrecht erhalten, ehe er durch die Kriegswirren gänzlich zum Erliegen kam. Vieler Mühe bedurfte es, nach Ende des Krieges wieder sportliche Aktivitäten ins Leben zu rufen, zumal der Krieg große Lücken in die Mitgliederschaft gerissen hatte.
Hans Wernhardt, ein begeisterter Sportler seit seiner frühen Kindheit, war es, der den Verein Ende 1945 mit einigen Unentwegten wieder ins Leben zurückrief. Dieses war umso schwieriger, da keine Versammlung abgehalten bzw. nur mit Genehmigung der damaligen Militärregierung durchgeführt werden konnte. Trotz dieser scheinbar unüberwindlichen Schwierigkeiten ließen sich die Männer der ersten Stunde nicht entmutigen. Unter denkbar schlechten Umständen führte Hans Wernhardt den Verein bis 1952.



An Pfingsten 1947 wurde jedoch bereits eine Zweck-Partnerschaft mit der Mannschaft aus Wuppertal/Wichlinghausen eingegangen, denn die Wichmannshäuser gaben den Wuppertalern Kartoffeln und bekamen dafür im Gegenzug Zigaretten, die in der Heimat Mangelware waren. Zwei Mannschaften des TSV Wichmannshausen fuhren mit dem Zug zu den Freundschaftsspielen nach Wuppertal.
Organisiert wurde die Fahrt von Sportskamerad Heinrich Eyrich

 

 

Schon in frühen Jahren wurde in Wichmannshausen erfolgreich Fußball gespielt, so dass man im Spieljahr 1949/50 der ersten Aufstieg feiern konnte.

 

 

1952 übernahm der damalige Bürgermeister Heinrich Axt den Vorsitz des Vereins, und unter seiner Amtsführung wurde auch wieder mit dem Turnen begonnen. Peter Reimuth führte zu dieser Zeit die Turnriege an. Der erste große Höhepunkt im Vereinsleben nach dem Krieg war ohne Zweifel die Feier zum 40-jährigen Bestehen des Vereins im Jahre 1953. Aus diesem Anlass fand das Kreisturnfest am 21. Juni 1953 in Wichmannshausen statt, zu dem über 400 Sportler zusammengekommen waren.

 

Die Turnerfrauenriege von 1953

 

In dieser Zeit führte Heinrich Reimuth den Verein, sein Nachfolger wurde 1954Georg Axt III. 1955 - 56 fungierte Fritz Praetsch als Vorsitzender, bis 1961Heinrich Bartholmai. In diesem Jahr gab es Höhen und Tiefen im Vereinsleben, so der Abstieg der 1. Fußballmannschaft aus der A - Klasse 1960. In den Jahren 1962 bis 1964 war Albert Reimuth Vorsitzender. Dem Verein wurde damals eine Satzung gegeben, es erfolgte die Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht. Durch Tausch mit Kirchenland konnte mit dem Bau des heutigen Sportplatzes in unmittelbarer Nähe des Dorfes begonnen werden. Willi Hildebrandt wurde 1965 zum Vorsitzenden gewählt, in jenem Jahr zählte der Verein 160 Mitglieder. 1967 stieg man erneut in die A-Klasse auf.

 

Aufstieg in die A-Klasse 1967

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